"Existenzanalyse und Logotherapie gründen in dem Nachweis, dass menschliches Leben unter allen Umständen die Möglichkeit sinnvoller Gestaltung in sich trägt."
( Viktor Frankl )
Existenzanalyse
Die Existenzanalyse und Logotherapie wurde vom österreichischen Arzt Viktor Frankl in den 30er Jahren als "dritte Wiener Schule der Psychotherapie" begründet und ab der 80ger Jahre von DDr. Alfried Längle einer Weiterentwicklung zugeführt.
Es handelt sich dabei um eine spezifische, vom Gesundheitsministerium anerkannte Psychotherapie- und Beratungsmethode, die davon ausgeht, dass der Mensch in allen Situationen und unter allen Lebensumständen Sinn finden kann.
Die Existenzanalyse gibt Hilfestellungen zum Auffinden sinnvoller Möglichkeiten innerhalb der realen Gegebenheiten. Durch sie können die Voraussetzungen zu einem menschenwürdigen und sinnerfülltem Leben geschaffen werden.
Unter Existenzanalyse versteht man eine phänomenologisch-personale Psychotherapie mit dem Ziel,
- der Person zu freiem Erleben auf geistiger und emotionaler Ebene,
- zu authentischen Stellungnahmen und
- zu eigenverantwortlichem Umgang mit sich selbst und der Welt zu verhelfen.
Existenzanalyse kann sowohl prophylaktisch als auch im Problemstadium angewendet werden. Sie findet Einsatz bei allen Formen psychisch, psychosomatisch oder psychosozial bedingter Leidenszustände und Verhaltensstörungen.
Existenzanalyse ist indiziert, wenn im Erleben, in der Stellungnahme oder im Verhalten ein gehemmter oder einseitig fixierter Austausch des Klienten mit der Welt vorliegt.
Sie kann dann zum Einsatz kommen, wenn Wahrnehmungsstörungen der Realität (das heißt Verzerrungen oder Ausblendungen) vorhanden sind, wenn Werteverarmung, die sich in innerer Leere zeigt, vorliegt, bei fehlenden oder verzerrten Stellungnahmen, das heißt wenn ich für mich nicht entscheiden kann, was gut oder schlecht für mich ist oder wie etwas für mich ist. Weiters findet sie Anwendung bei Problemen in der Entscheidungsfindung, bei ungenügendem oder ungeübtem Ausdrucksverhalten und Selbstunsicherheit.
In der Existenzanalyse geht es um ein Miteinander, um einen dialogischen Austausch zwischen Therapeut und Klient. Der Klient ist der Experte, der Therapeut hilft ihm nur, seinen Weg zu finden.
Es geht darum mit der Zeit die Person zu vertiefen, zu schauen: wer bist du, wie erlebst du das, wie erlebst du dich selbst, wie erlebst du das Problem in dem du drinnen bist.
Im Erleben kommt es zu einer emotionalen und kognitiven Auseinandersetzung mit dem Leben. Es geht um Balance zwischen Emotion/Kognition.
Existenzanalyse als Kurzzeittherapie
Indiziert ist dies dann, wenn es um Problemfokussierung, die Änderung von Sichtweisen oder das Vermitteln neuer Copingstrategien und Techniken geht.
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