Selbsthilfegruppe           Veranstaltungen              Literatur              Mobbinghotline

 

Mobbingberatung – Hilfe bei Mobbingproblemen

 

Mobbingdefinition:

Unter Mobbing wird eine konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz verstanden, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder einigen Personen systematisch, oft und während längerer Zeit, mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis, angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet (vgl. Leymann 1995).

 

Problemlage:

 Nach einer Untersuchung des Sozialwissenschafters Heinz Leymann läuft "jede vierte Person Gefahr, zumindest einmal während ihres Berufslebens ein halbes Jahr lang Mobbingopfer zu sein" (1993, S.84). Die Folgen sind hierbei sowohl für das Individuum als auch für den Betrieb gravierend:

 

PHYSISCHE FOLGEERSCHEINUNGEN

Häufigste Erscheinungsformen sind hierbei: Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Ein- und Durchschlafstörungen und Herz-/ Kreislaufprobleme.

 

PSYCHISCHE FOLGEERSCHEINUNGEN

Häufigste Erscheinungsformen sind: Konzentrationsprobleme, Gefühle der Verzweiflung, gereizte, aggressive Stimmung, Kreisgedanken, Depression und Selbstmordgedanken.

 

BETRIEBLICHE FOLGEN

Die Folgen ergeben sich in Form von erhöhtem Kostenaufwand durch vermehrte Krankenstände, innere Kündigung der MitarbeiterInnen, Leistungsabfall, Fluktuation, Kündigung und den hieraus notwendigen Neueinschulungen.

 

Mobbing ist ein Phänomen, das immer mehr eskaliert. Nach Leymann (1995) können vier unterschiedliche Phasen identifiziert werden, an deren Ende der Verlust des Arbeitsplatzes und schwerwiegende psychische und physische Krankheiten stehen.Zu Beginn stehen Konflikte und Unstimmigkeiten, die ungelöst in Mobbing und dem damit verbundenen Psychoterror übergehen. Die Betroffenen werden zunehmend traumatisiert und stigmatisiert. Im weiteren Verlauf treten darüber hinaus meist Rechtsbrüche, Unverständnis, Abweisung und Schuldzuweisungen auf. Am Ende dieser Entwicklung kommt es zumeist zum Ausschluss der Mobbingbetroffenen aus dem Arbeitsprozess, indem sie in Frühpension gehen, kündigen oder gekündigt werden.

Mobbing ist ein Geschehen, welches für die Betreffenden häufig sehr dramatische Folgewirkungen in allen Bereichen ihres Lebens zeitigt, das sie psychisch und physisch erkranken lässt, in schweren Fällen bis zur (lang)dauernden Arbeitsunfähigkeit. Gerade das wird aber von vielen Nichtbetroffenen nicht verstanden. Von außen scheinen die Situationen oft nicht so schlimm zu sein. „Warum wehrst du dich nicht? Ignorier das einfach! Sei nicht so empfindlich! Das ist doch wirklich nicht so schlimm! Nimm das nicht ernst!“ lauten die gut gemeinten Ratschläge von Angehörigen, Freunden und Bekannten. Aus ihrer Sicht würden sie es so machen. Und übersehen dabei völlig, wie anders es ist, in solch einer Situation zu stecken, als sie von außen zu kommentieren. Und es bleibt ihnen unerklärbar, warum sich ein Betroffener dann plötzlich zu verändern beginnt, - „man kennt dich gar nicht wieder“, allzu leicht gerät man in den Ruf zu „spinnen“, ein Sensibelchen, psychisch labil oder einfach nur arbeitsunwillig zu sein, wenn ein Betroffener eines Tages nicht mehr kann und der Arbeitsstelle fern bleibt.

Aber nicht nur Außenstehende auch die Betroffenen selbst kämpfen sehr oft mit dem Unverständnis, über das was ihnen widerfahren ist und warum sie darauf in einer auch für sie selbst oft nicht verstehbaren Weise reagieren. Sie selber haben für ihr Handeln und ihre Empfindungen kein Verständnis, sie werden sich selbst rätselhaft und fremd, Selbstanklagen und Selbstwertverlust sind weit verbreitete Begleiterscheinungen.

Die Betroffenen haben es schwer, wieder in das Arbeitsleben zurückzufinden, da sie psychisch und physisch geschädigt sind. Es kommt bei länger andauernden Mobbingverläufen zum >posttraumatischen Stresssyndrom<, das eine längerfristige psychologische und/oder psychiatrische Behandlung benötigt. Wenn der Prozess nicht frühzeitig durch Mobbingberatung beendet wird, bedarf es einer enormen Regenerationszeit und damit verbundenen hoher Rehabilitationskosten. Die Betroffenen geraten somit in eine langfristige Arbeitslosigkeit, die zum dauerhaften Ausschluss aus dem Arbeitsleben führen.

In vielen Fällen ist Unterstützung von außen sinnvoll, um die Situation möglichst gut zu bewältigen. Auch die Erfahrung, mit seinem Problem nicht allein zu sein, kann eine wichtige Entlastung darstellen und bei der Bewältigung des erlittenen Traumas unterstützen. Gemeinsam gilt es, konstruktive Strategien und Möglichkeiten für ein wieder als sinnvoll erlebtes Leben zu erarbeiten und in dem im Bedarfsfall auch ein beruflicher Neubeginn erfolgreich bewältigt werden kann.

 

 

Mobbinghotline: 0699 101 28 625

 

Der Verein Work & People, Zentrum für Mobbingberatung und Konfliktlösung am Arbeitsplatz bietet für Mitglieder der AK-Wien und AK-NÖ nach Zuweisung durch die jeweilige Arbeiterkammer eine erste kostenlose Basisberatung.

Homepage: www.workandpeople.at.

 

Weitere Informationen

 finden sie auf der Hompage von Mobbingberatung Austria: www.mobbingberatung.at.

 

 

 
Valid XHTML5
 

 

 
zurück: Coaching